Ich habe eine Woche lang Basenfasten gemacht – eine sanftere Form des Fastens, bei der man sich eine Woche rein basisch ernährt, das heißt viel Gemüse und Obst und kein Getreide, keine Hülsenfrüchte oder tierischen Produkte. In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen mit dir. Kleiner Spoiler: Ich habe einiges gelernt, das ich mit in meine Alltagsernährung nehme.
Eigentlich bin ich ja keine Freundin vom Fasten. Auch wenn es sicherlich einige gesundheitliche Vorteile mitbringt, würde ich es nur empfehlen, wenn du grundsätzlich eine gesunde Einstellung zum Essen hast. Wenn du ein gestörtes Essverhalten hast oder das Fasten nur machst, um abzunehmen, würde ich lieber die Finger davon lassen. Denn es wird dir nicht helfen, ein gesundes Essverhalten zu entwickeln und womöglich eher dazu führen, dass du dich danach überisst, weil du eine Woche auf Vieles verzichtest.
Warum habe ich Basenfasten gemacht?
Ich war mit meinem eigenen Essverhalten zuletzt nicht besonders zufrieden. Ich war ständig im Stress, hab unachtsam gegessen, nur schnell was im Stehen oder am Schreibtisch. Dadurch habe ich mich ständig aufgebläht gefühlt und war gleichzeitig gefühlt dauer-hungrig. Zudem war ich oft müde und abgeschlagen.
Das können Symptome einer Übersäuerung des Körpers sein – ein Zeichen, dass der Säure-Basen-Haushalt nicht mehr im Gleichgewicht ist. Übrigens: viele Menschen sind heutzutage tendenziell eher übersäuert. Das liegt an einer sehr fleischhaltigen Ernährung, vielen Fertigprodukten, vielen Milchprodukten, viel Zucker, viel Brot und Getreide, Alkohol und Softdrinks.
Basenfasten kann in diesem Fall unterstützen, den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Wie funktioniert Basenfasten?
Los ging es mit 3 Entlastungstagen, an denen ich schon auf Kaffee und Alkohol verzichtet habe (und Fleisch, aber das esse ich ja eh nicht). Dann folgten 7 Tage mit einer rein basischen Ernährung. Das bedeutet ich habe in dieser Zeit nur Gemüse, Obst, Nüsse und Samen, Trockenfrüchte und Buchweizen gegessen. Das klingt jetzt erstmal irgendwie öde, war es aber gar nicht. Denn dazu gehören ja auch so leckere und sättigende Dinge wie Kartoffeln, Süßkartoffeln, Avocado, Mandeljoghurt und meine geliebten Dattelbällchen.
Es gab also ganz normal 3 Mahlzeiten. Morgens entweder eine Joghurtbowl mit Obst, Erdmandelflocken und Hanfsamen oder einen Smoothie, mittags eine Salatbowl oder Buchweizen-Pasta, und abends einen Eintopf oder eine Suppe. Zwischendurch gab es selbst gemachte Dattelbällchen und Nüsse. Und viiiel Kräutertee und Quellwasser. Nach 19 Uhr wird nichts mehr gegessen.
Wie habe ich mich in der Woche gefühlt?
Ich will ehrlich sein: Der Koffeinentzug hat mich ganz schön herausgefordert? Ich war besonders in den ersten Tagen ständig müde und hatte sogar ein bisschen Kopfschmerzen. Ansonsten hat das mit der Ernährung eigentlich gut geklappt und ist mir auch nicht schwer gefallen. Allerdings hatte ich besonders morgens, wenn ich nur einen Smoothie getrunken hatte, immer Hunger. Mein Körper ist einfach an ein großes Frühstück gewöhnt.
Was aber super war: Ich habe mich den ganzen Tag über leicht gefühlt und hatte nie einen Blähbauch. Das war wirklich eine mega Erkenntnis und genau das, was ich ja auch erreichen wollte.
Was nehme ich aus dem Experiment „Basenfasten“ mit?
Ich habe vor allem bemerkt, dass ich in dieser Woche wieder viel bewusster und achtsamer gegessen hab. Ich habe viel Zeit in der Küche verbracht, super viele neue Rezepte ausprobiert und jede Mahlzeit genossen. Und ich habe gemerkt, dass ich tatsächlich auch ohne Koffein klar komme. Sogar Sport konnte ich morgens um 7 Uhr ohne Kaffee machen.
Das werde ich jetzt auch beibehalten (zumindest probiere ich es): Den ersten Kaffee gibt’s erst zwischen 10 und 11. Und dann, wenn ich Lust habe, noch einen am Nachmittag. Aber nur aus Genuss und nicht weil ich denke „ich brauche Kaffee“.
Auf Süßigkeiten habe ich momentan gar keine Lust mehr. Das kommt sicherlich wieder, aber ich finde es schon erstaunlich, wie schnell man sich sowas abgewöhnen kann.
Insgesamt möchte ich wieder mehr kochen, neue Rezepte probieren, weniger Brot und dafür mehr Gemüse essen und mir vor allem wieder mehr Zeit fürs Essen nehmen.
Jetzt freue ich mich aber auch darauf, wieder intuitiver zu essen. Wieder mehr darauf zu hören, was mein Körper gerade braucht und nicht, was irgendein Fastenplan mir gerade vorschreibt. Denn ich glaube natürlich weiterhin daran, dass intuitives Essen langfristig die gesündeste Ernährungsform ist – für Körper und Geist.